Forschung

CEE Savings Banks History Project 

Das CEE Savings Banks History Project erforscht das historische Erbe der ERSTE Group im Zeitraum von 1819 bis zur Gegenwart. Sowohl innerhalb der Tochterunternehmen Ceská sporitelna, Slovenská sporitel’na, Erste Bank Hungary, Erste Bank Croatia, Erste Bank a.d. Novi Sad, Banca Comerciala Romana, und Erste Bank Ukraine, als auch in den jeweiligen staatlichen Archiven und an den Universitäten.

Context

Unternehmenskultur basiert zu einem guten Teil auf Werten, die nach au­ßen und innen vermittelt werden müssen. Damit diese Werte in ihrer his­torischen Betrachtung zu einem Spiegel der Gesellschaft werden, müssen die Biografie des Unter­neh­mens fortgeschrieben, die unternehmerische Produktion in Form von Publikationen, Werbeprodukten, Jahres- und Geschäftsberichten etc. bewahrt sowie die für die Geschichte des Unternehmens relevanten Ob­jekte gesammelt werden.  Ein Unter­nehmen, das durch seine Gründungsidee stark in der Gesellschaft verankert ist und weiterhin bleiben möchte, hat hier eine Verpflichtung. Sein Gedächtnis ist auch das einer Gemeinschaft und deren Individuen.

Die ERSTE Stiftung ist der Haupteigentümer der Erste Group. Ihre gesellschaftliche Verantwortung beruht historisch aber auch institutionell auf dem Sparkassengedanken, den ihr die 1819 gegründete Erste österreichische Spar-Casse vererbt hat. Eingebettet in eine geordnete Sammlungsstrategie und Archivstruktur sichert die Erforschung der historischen Wurzeln der Banken der Erste Group in Kroatien, Tschechien, Ungarn, Serbien, der Slowakei und der Ukraine langfristig das historische Erbe und macht es produktiv nutzbar.


Impact

Die Geschichte der Sparkassen in Osteuropa ist so wechselhaft wie die historischen Entwicklungen, unter denen sie stattfand. Die Banken der Erste Group haben alle sehr unterschiedliche Wurzeln, doch in den Brüchen in ihren Unternehmensbiographien ähneln sie sich. The CEE Savings Banks History Project untersucht sowohl individuelle Unternehmensgeschichten wie die Sparkassengeschichte als solche und versucht schließlich eine Geschichte des Sparens zu schreiben. Alle drei Ansätze werden produktiv miteinander verbunden. Aus einer historischen Perspektive wird die Geschichte des Sparens zur „Geschichte der Zukunft“.

Die Geschichte des Sparens wird auf individueller, gesellschaftlicher und institutioneller Ebene immer durch ein Bündel bewusst konstruierter Optionen, Erwartungen, und – in vielen Fällen – Träumen einer besseren Zukunft vorangetrieben, und zwar gegen alle Brüche und Krisen.

Eine Ethnographie des Sparens verschränkt den historischen Ansatz mit einer kulturwissenschaftlichen Analyse der CEE Region. Ausgehend von einer „Kultur des Sparens“ können kulturelle Identitäten beschrieben werden, und zwar mit all ihren Differenzen.

Aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive wird eine Ethnographie des Sparens sichtbar. Sie verschränkt den historischen Ansatz mit einer Analyse der Region Zentral- und Osteuropa. Ausgehend von einer „Kultur des Sparens“ werden kulturelle Identitäten beschrieben. Die komplexe Entwicklung dieses differenzierten Kulturraums ist damit auch in der Geschichte des Sparens lesbar.


Auftraggeber: DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

Team: Mag. Norbert Bacher (Projektleitung und –entwicklung), Mag. Matthias Beitl (wissenschaftliche Leitung), Mag. Nadia Rapp-Wimberger (Content-Entwicklung), Mag. Alexandra Aleksic (wissenschaftliche Mitarbeit)